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Holocaustüberlebender Paul Joseph wieder zu Gast an der HRSE

Am Freitag, den 28.11.2025, durften die Schülerinnen und Schüler der Humboldt-Realschule erneut einen ganz besonderen Gast begrüßen: den Holocaust-Überlebenden Paul Eric Joseph. Gemeinsam mit seiner Frau Carry war er aus seiner Heimat in den Niederlanden angereist, um – fast auf den Tag genau wie vor knapp einem Jahr – noch einmal seine Geschichte mit unserer Schulgemeinschaft zu teilen.


Zu Beginn hieß Schulleiter Michael Mercatoris die Gäste und die anwesenden Klassen herzlich willkommen. Anschließend ergriff der Eppelheimer Bürgermeister Jürgen Kutsch das Wort. In seiner Begrüßung betonte er die Bedeutung der Erinnerungskultur, gerade in einer Zeit, in der historische Fakten zunehmend relativiert oder verzerrt dargestellt werden.


Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand wie bereits im Januar der Dokumentarfilm „Die Würdigung“, der die Flucht und Verfolgung der Familien Hochherr und Joseph während der NS-Zeit nachzeichnet. Der Film, der die Geschichte aus der Perspektive des damals fünfjährigen Paul Eric Joseph erzählt, machte sehr eindrücklich deutlich, was es bedeutet, verfolgt zu werden, Heimat und Sicherheit zu verlieren und dennoch weiterleben zu müssen.


Im Anschluss daran hatten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Humboldt-Realschule sowie eine 9. Geschichtsklasse des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (geleitet von Frau Kilz) die Möglichkeit, Fragen an den Zeitzeugen zu stellen. Viele interessierten sich dafür, wie sich der Alltag eines jüdischen Kindes unter Verfolgung anfühlte, wie sich Angst und Unsicherheit in der Erinnerung eingeprägt haben und wie Herr Joseph heute auf diese Zeit zurückblickt.

Herr Paul Eric Joseph verdeutlichte engagiert und emotional, wie er als Kind den Holocaust erlebte
Herr Paul Eric Joseph verdeutlichte engagiert und emotional, wie er als Kind den Holocaust erlebte

Auch aktuelle Bezüge spielten eine wichtige Rolle: Die Schülerinnen und Schüler fragten nach Parallelen zu heutigen Formen von Antisemitismus, Ausgrenzung und Hass im Netz. Paul Eric Joseph antwortete offen, klar und zugleich ermutigend – stets begleitet von seiner Frau Carry, die ihn schon seit vielen Jahren auf diesen Reisen unterstützt.


Die Veranstaltung machte eindrucksvoll deutlich, wie wertvoll Begegnungen mit Zeitzeugen sind. Sie lassen Geschichte lebendig werden, geben abstrakten Zahlen ein Gesicht und stärken das Bewusstsein dafür, dass Demokratie, Respekt und Menschlichkeit keine Selbstverständlichkeit sind.

Bürgermeister Matthias Kutsch und Realschulrektor Michael Mercatoris begrüßten und stimmten gleichzeitig auf den Ehrengast Paul Joseph und seine Gattin Carry ein
Bürgermeister Matthias Kutsch und Realschulrektor Michael Mercatoris begrüßten und stimmten gleichzeitig auf den Ehrengast Paul Joseph und seine Gattin Carry ein

Gerade weil es in wenigen Jahren keine Zeitzeugenberichte aus erster Hand mehr geben wird, sind Tage wie dieser von unschätzbarem Wert – für unsere Schule, für Eppelheim und für die junge Generation, die Verantwortung für die Zukunft trägt.

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