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Wenn der Alarm ertönt, muss gelüftet werden

Freundeskreis spendierte Realschule 20 „CO2-Ampeln“ zum gezielten Lüften der Klassenräume



Eppelheim. (sg) Es gibt in Schulen neben Hygienekonzepten und Corona-Schnelltests verschiedene weitere Maßnahmen zur Verminderung des Ansteckungsrisikos mit dem Covid-19-Virus. Eine davon ist das regelmäßige Lüften von viel frequentierten Räumen wie Klassenzimmern. Doch wer weiß schon so genau, wie lange und wie häufig gelüftet werden muss, bis das ausgeatmete Kohlendioxid und die Konzentration an Aerosolen in der Raumluft gegen Frischluft ausgetauscht sind? „Das war bisher in den Klassen immer eine reine Gefühlssache“, erklärt Konrektor Christian Fesler. Eine messtechnisch exakte Antwort liefern nun so genannte „CO2-Ampeln“. „Jetzt können wir mit Daten belegen, wann und wie lange gelüftet werden muss“, freut sich Fesler.

Als erste und derzeit auch einzige Schule in Eppelheim konnte die Humboldt-Realschule auf Initiative der Freundeskreisvorsitzenden Claudia Treiber alle Klassenzimmer mit Kohlendioxid-Messgeräten ausstatten, die auch nach der Corona-Pandemie gute Dienste leisten und für „frische Luft“ statt „dicker Luft“ in den Schulräumen sorgen. Die handlichen „CO2-Geräte“, die man auf den Tisch stellen oder an der Wand befestigen kann, messen exakt Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt der Raumluft. 20 „CO2-Ampeln“ wurden zum Gesamtpreis von 3200 Euro als Grundausstattung vom Freundeskreis angeschafft. „Das ist für uns eine super Sache. Wir sind sehr froh, dass uns der Freundeskreis diese Anschaffung ermöglicht hat“, hebt Rektor Michael Mercatoris hervor. Sein Dank ging an Freundeskreisvorsitzende Claudia Treiber, die lange nach einem geeigneten Anbieter von „CO2-Ampeln“ gesucht und schließlich mit der PCE Deutschland GmbH einen Prüfgeräte-Anbieter gefunden hat, der preislich und qualitativ den gesetzten Standards der Schule und den gewünschten Anforderungen entsprach. Mittlerweile sind die Messgeräte montiert und in Betrieb. Davon konnte sich Treiber vor Ort überzeugen.

Bei der Verteilung der 20 „CO2-Ampeln“ hatte sich der Schulleiter für die priorisierte Ausstattung der Klassenzimmer entschieden, weil sich die Schüler deutlich länger in ihren Klassenräumen aufhalten als in den jeweiligen Fachräumen. „Wir haben 19 Klassen an unserer Schule und daher noch ein Gerät übrig, das wir jetzt beispielsweise in einem Fachraum oder im Lehrerzimmer flexibel einsetzen können“, informiert Konrektor Fesler.

Die Messgeräte zeigen Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und den Kohlendioxid-Gehalt der Luft sowie Datum und Uhrzeit an. Der zur Corona-Vorsorge wichtige Zahlenwert des CO2-Gehalts der Luft ist auf dem Display gut lesbar. Sobald er sich dem kritischen Bereich von 1000 bis 1200 ppm (Parts per Million) nähert, verändert sich die Farbe des Messwerts wie bei einer Ampel von Grün über Gelb bis Rot. Zusätzlich ertönt bei Rot ein Alarmton, der akustisch darauf hinweist, dass es an der Zeit ist, das Klassenzimmer zu lüften. Sobald der CO2-Gehalt der Raumluft im Normalbereich zwischen 400 und 800 ppm liegt, wird der Messwert wieder grün: Die Fenster können geschlossen werden, alles ist „im grünen Bereich“. „Dank der CO2-Ampeln erhält jeder Lehrer und Schüler eine objektive Aussage über die Qualität der Raumluft auf Basis des CO2-Gehaltes und weiß, wann zu handeln ist“, verdeutlicht die Schulleitung. Da alle Klassenzimmer mit einem Messgerät ausgestattet werden konnten, sei es allen Schulklassen möglich, sich schnell an den neuen Ablauf beim Lüften der Räume zu gewöhnen, ihr Bewusstsein dafür zu schärfen und eine gewisse Routine zu entwickeln, um beispielsweise auch zu Hause oder bei Freunden das regelmäßige Lüften nicht zu vergessen. Von Vorteil wäre für die Schule, wenn nun auch noch die verschiedenen Fachräume mit „CO2-Ampeln“ ausgestattet werden könnten. Zwölf Messgeräte wären dafür nötig. Die Freundeskreisvorsitzende versprach, sich auf Sponsorensuche zu machen.




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